Das im Jahre 1997 durch die Vorläufige Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung erstellte SOFORTPROGRAMM ZUM SCHUTZ DER ODER GEGEN VERUNREINIGUNG zielt auf eine schnelle Verbesserung der Gewässergüte der Oder und Beschränkung der negativen Auswirkungen der Inhaltsstoffe der Odergewässer auf die Gewässergüte der Ostsee. Dies soll mittels Reduzierung der Schadstofffrachten erfolgen, die durch im Einzugsgebiet liegende Kommunen und Industriebetriebe eingeleitet werden.

Dieses Sofortprogramm, mit dem Zeitraum vom 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 2002, enthält konkrete Maßnahmen im Bereich der punktförmigen kommunalen und industriellen Verunreinigungsquellen, die im Bau befindliche sowie zur Realisierung und Fertigstellung bis Ende 2002 vorgesehene Kläranlagen umfassen.

Die im Sofortprogramm vorgesehene Investitionstätigkeit bezieht sich auf die Direkteinleiter in die Oder und berücksichtigt kommunale Kläranlagen mit EW > 20 000 sowie industrielle Kläranlagen mit abgeleiteter Abwassermenge > 1 000 m3/d.

Von der Gesamtzahl der erfassten 278 Einleiter, die das angegebene Kriterium erfüllen, berücksichtigt das Sofortprogramm 138 Nutzer, die ihre Investitionsmaßnahmen bis 2002 durchführen bzw. planen. Diese Zahl umfasst 86 Kommunen und 52 Industriebetriebe.

Realisierte und geplante Investitionsvorhaben in Tschechien, Deutschland und überwiegend in Polen umfassen hauptsächlich Ausbau und Modernisierung der bestehenden Kläranlagen; Ziel ist es dabei, den Anschlussgrad an Kläranlagen und ihre Reinigungsleistung zu erhöhen. Der geplante Ausbau der vorhandenen Kläranlagen ist hauptsächlich mit dem Anschluss kleinerer Ortschaften verbunden, die an einer größeren Kommune lokalisiert sind. Es hängt auch mit dem Bau technologischer Anlagen zusammen, die die Reinigungsleistung erhöhen. Bei der Modernisierung der Kläranlagen überwiegt die Intensivierung der Nährstoffeliminierung, hauptsächlich der Stickstoffeliminierung. In den Kommunen (Städten), die bisher über keine Kläranlage verfügen, ist die Investitionstätigkeit auf den Bau von hocheffizienten mechanisch−biologischen Kläranlagen mit vollständiger Nährstoffeliminierung ausgerichtet.

Das Sofortprogramm hat die Verminderung der aktuellen Gewässerbelastung des Odereinzugsgebiets um die von Kommunen abgeleitete BSB5−Fracht von 84 776 t O2/a, die Gesamtstickstofffracht von 6 856 t N/a und die Gesamtphosphorfracht von 2 756 t P/a und um die CSB−Cr−Fracht aus den Industriebetrieben von 10 311t O2/a zum Ziel.

Die realisierten und geplanten Investitionen, die mit dem Schutz der Gewässer gegen Verunreinigungen verbunden und im Sofortprogramm aufgeführt sind, bedürfen eines Finanzaufwandes in Höhe von 935,11 Mio. EURO.

Zu Beginn des Sofortprogramms im Jahre 1997 erfolgte die Bewertung der Gewässergüte der Oder aufgrund von drei Parametern (BSB5, Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor) aufgrund der Klassifizierung nach polnischen Kriterien. Das Ergebnis der Bewertung gestaltete sich wie folgt: auf 441,8 km des Flusses (d.h. 59,5%) entsprach die Gewässergüte der Güteklasse III und auf 300,1 km (40,5%) war das Gewässer als stark verschmutzt anzusehen.

Über das Ergebnis dieser Klassifizierung entschied der Gesamtphosphorgehalt. Es wird erwartet, dass die im Sofortprogramm geplante Reduzierung der eingeleiteten Schadstofffrachten einen großen Einfluß auf die Verbesserung der Gewässergüte der Oder ausüben wird. Im Vergleich zum Jahr 1997 soll:

Gegenstand dieses Berichtes ist die Bestandsaufnahme des Realisier− ungsstandes (Fortschrittes) der Arbeiten, die mit dem Bau der kommunalen und industriellen Kläranlagen im Zeitraum 1997−1999 verbunden sind und die zur Realisierung im Sofortprogramm zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung vorgesehen waren. Dieser Bericht soll auch die Bewertung der erreichten Ergebnisse nach dem Ablauf der 3−jährigen Realisierungszeit des Sofort− programms darstellen. Ergebnisse werden mittels entstandener Änderung der Gewässergüte der Oder gemessen.